Februar/März ist Detox-Zeit

Traditionell beginnt nach der Narrenzeit die Fastenzeit.

…und tatsächlich ist es auch oft genau diese Zeit, in der uns der Winter zu lang wird, die Erkältungen nicht abklingen wollen und die Kräfte irgendwie verbraucht erscheinen.

Den ganzen Winter lang haben wir uns in unsere Häuser zurückgezogen, hatten vielleicht Zeit zu lesen oder im Haus das eine oder andere „abzuarbeiten“. Vielleicht sind wir auch krank geworden, haben Zeit im Bett verbracht und mussten notgedrungen mal richtig runter fahren,…

Bevor die Kraft des Frühlings und des neuen Aufbruchs durchschießt, haben wir meistens ganz natürlich das Bedürfnis, alten Balast abzuwerfen. Gleichzeitig bewegen wir uns ungern aus unserer Konfortzone heraus. Wir wollen zwar frisch und kraftvoll sein, aber ungern verzichten oder gar „leiden“.

Manchmal fühlen wir uns wie auf einer (Erfolgs-)Welle getragen. Alles ist leicht und endlich scheinen vergangenen Mühen Früchte zu tragen. Das ist wundervoll. Doch realistisch erleben wir immer wieder auch Phasen, wo wir nochmal „hinabsteigen“ müssen, auf der Erde landen und das manchmal im Sturzflug mitten in den Dreck hinein. Und dann liegen wir da, wissen nicht wie uns geschieht und wünschen uns nichts sehnlicher, als endlich wieder aufstehen zu dürfen.

Dieser innere und äußere Rhythmus unterliegt in der Regel nicht wirklich unserer Kontrolle. Denn es ist der Rhythmus des Alterns, es ist unser Biorhythmus und der Rhythmus unserer Seele, die oft ganz andere „Pläne“ hat als unser Verstand. Und so kann so eine Reinigung schon mal mitten im Sommer stattfinden oder gar mehrere Jahre andauern…

Leichter fließt es sich, wenn wir gelernt haben, unseren „Rhythmus“ zu erspüren und ihm Raum zu geben. Denn er ist kein Feind, sondern eine innere Notwendigkeit.

Eine Sonnenblume ist dazu bestimmt, eine Sonnenblume zu sein, sie kann sich noch so sehr anstrengen, sie wird niemals eine Rose werden und auch keine Eiche oder ein Vergiß-mein-nicht.

Das Wachsen der Sonnenblume wird bestimmt von dem Boden, aus dem sie wächst. Ebenso von der Lichtintensität, die sie erreicht und der Menge des Regens. Ob sie direkte Nachbarn hat, angebunden wird oder auf freier Fläche wächst, all das hat einen Einfluss auf ihr Wachstum. Und dennoch ist ihr Potential eben das, einer Sonnenblume – und genau so sollte es auch sein.

Auch wir haben so ein einzigartiges Samenkorn in uns. Auch unser Same hat ein einmaliges, unverwechselbares Potential! Und dies kommt zum Ausdruck in JEDEM! unserer Gefühle, in jedem unserer Gedanken und in all unseren Wegen, die wir täglich beschreiten. Dazu gehört jede Verzweiflung, jede Hingabe, jeder Kampf und jede Welle, die uns trägt. Es liegt in allem Loslassen und in allem Ent-decken gleichermaßen.

Was würde nun passieren, wenn wir eine Woche lang Wörter-Fasten würden? Wenn wir uns eine Woche lang weigern würden, all diese Worte (und damit verbundenen Ideen) im Kopf, im Mund und im Ohr so wahnsinnig ernst zu nehmen. Was würde sich verändern?

Auf was würden wir stoßen?

Okay – vielleicht keine ganze Woche. Nehmen wir diesen einen Tag. Was würde sich verändern?

Oder einfach nur DIESEN einen Moment? Jetzt!

Wenn wir JETZT an nichts glauben würden. Nicht daran, dass wir uns in dieser oder jener Phase befinden, dass wir gerade dieses oder jenes zu lernen oder zu erledigen haben… …wenn wir einfach leben würden, OHNE Idee davon.

…dann?

 

(…)

Vielleicht stehen wir gerade aber auch wo ganz anders. Vielleicht ist unser Thema eher das „Essen“.  Möglicherweiese sind wir gerade (vielleicht gezwungenermaßen weil wir gerade einen Magen-Darm-Infekt hinter uns haben) motiviert mal wirklich nur das zu essen, was uns NÄHRT!

Was passiert, wenn wir den Blick auf das richten, was uns tatsächlich NÄHRT?

 

…vielleicht bemerken wir in einem dieser Momente, die Qualität, in der wir immer schon genährt (und vollkommen) SIND!

…wir alle sind hier längst auf unserer ganz eigenen Reise unterwegs, auf der wir loslassen, zurücktreten, still werden… …und auf der wir uns zeigen, laut JA! oder NEIN! sagen, uns berühren lassen und uns verschenken (ohne uns jemals wirklich von uns weg zu bewegen).

Wer ein bisschen gemeinsam mit mir spielen will und sich austauschen mag, fühlt sich vielleicht angezogen am 17.03.18 teilzunhemen am Retreat-Tag zum Thema: Reinigen – Loslassen – nähren- genährt-SEIN

…von 9:00-ca. 17:00 Uhr im Yoga Loft Kirchheim/Teck

Du bist herzlich willkommen 🙂

Was will das Leben – und was wollen „wir“?

Manchmal kann man ganz deutlich spüren, dass es da einen Unterschied zu geben scheint, zwischen dem, was ich meine zu brauchen oder zu wollen und dem, was das Leben in diesem Moment gerade gestalten möchte.

Manchmal scheint es so, als würde einem das Leben einen Strich durch die Rechnung machen, weil man selbst oder die Kinder unerwartet krank werden, weil wie aus dem Nichts auf einmal irgend ein Brief ins Haus flattert oder eine Nachricht eintrifft, die uns vor Herausforderungen stellt, die bis eben noch undenkbar und nicht mal ansatzweise auf unserem Schirm waren. Oder wir befinden uns in einer Art Zwick-Mühle zwischen zwei Richtungen, die wir einschlagen könnten. Wir sind hin- und hergerissen zwischen eigenen Bedürfnissen und denen eines anderen,…

Oft sind es aber gar nicht diese „äußeren“ zwei Seiten, sondern das bewusste Denken, Streben und Erkennen auf der einen Seite und auf der anderen, die natürliche Bewegung des Lebens, die einfach passiert. Und zwar völlig egal, ob wir damit gerade einverstanden sind oder innerlich rebellieren und alles fürchterlich gemein oder gar lebensbedrohlich schrecklich finden.

Als ich heute morgen aufwachte und der Tag noch im Dunkeln lag, war da wie so oft ein langsames hinübergleiten aus der Energie des Schlafes ins Tagesbewusstsein. Alle möglichen Gedanken und Gefühle schossen auf mich ein und ich konnte sehen, wie ich mit diesen mehr oder weniger mitgehen konnte.

Manchmal lassen wir uns völlig hineinziehen in die eine oder andere Geschichte und manchmal betrachten wir sie eher mit Abstand. Und manchmal ist es uns sogar möglich, wo ganz anders „hinzugehen“:

Eigentlich ist dieses ANDERE jedoch das genaue Gegenteil von „Gehen“, denn ich spreche von der Qualität, die lebendig pulsiert, aber nicht unbedingt Form annehmen muss in irgend einem Gedanken oder einer Emotion. Also noch „bevor“ die Qualität, die wir „Ich“ nennen, sich irgendwo verorten muss, Stellung beziehen muss, Strategien entwickeln muss, um zu bestehen 😉

Ich spreche von dem SEIN selbst, was natürlich auch IN all den Geschichten aktiv ist. Bloß dass wir – wenn wir in der Geschichte, dem Problem, der Frage, etc. – verstrickt sind, eben Dualität erleben. Hier erleben wir Trennung: Gut und Schlecht, Richtig und Falsch, Gesund und Krank, Ja oder Nein,…

„Unten drunter“ aber ist pulsierende Lebendigkeit, die diese Gegensätze nicht kennt und daher immer ganz und vollkommen ist. Hier wird nichts benötigt. Keine Antwort, keine Strategie, kein Ankommen irgendwo.

Und trotzdem passiert das normale Leben. Wir stehen auf, fühlen uns vielleicht matt und erschlagen oder hellwach. Wir gehen auf die Toilette, machen Frühstück, tun, was zu tun ist. Wir hören zu oder nicht, antworten oder sind still. Wir nehmen dieses oder jenes wahr. Leben passiert. Und „lernen“ passiert.

Und dabei können wir uns eben mehr oder weniger im Erleben von Trennung befinden 😉

 

Also ganz ehrlich: Ich liebe auch Gedanken!

Und ich finde sie immer wieder wunderbar interessant, manchmal sogar echt erstaunlich. Und ab und zu eröffnen sie mir tatsächlich einen ganz neuen Blick auf etwas und das erfüllt mich oft auch mit tiefer Dankbarkeit oder einfach mit Freude. Gedanken sind weder gut noch schlecht. Und dennoch gibt es diese Qualität, die uns ganz furchtbar eng macht und uns manchmal mitreist wie ein wilder Strudel… …und wenn uns die Qualität der „Weite“ nicht so vertraut ist und sie daher als „Option“ gar nicht auf den Tisch kommt, müssen wir so lange mit dem Strudel mitgehen, bis er sich von alleine ausgespielt hat.

Wenn wir die Qualität der „Weite“, „Stille“ ein bisschen kennen, dann kommt diese uns oft vor, wie ein Sprung ins Unbekannte. Ich meine, wir lassen all diese altbekannten, sicheren und auch liebgewonnen (wenn auch schmerzhaften) Gedanken und Konzepte los und springen in diese GANZ ANDERE Qualität. Eine Qualität in der sich das „Ich“ nicht halten kann. Hier hat es nichts, was es erzählen könnte. Keine Gründe, keine Wünsche, keine Rechtfertigungen, keine Ziele. Und dennoch bewegt sich das Leben. Es bewegt sich natürlich…

Wenn wir mit dieser Natürlichkeit in Kontakt kommen wollen, müssen wir weich werden. Es erfordert den Mut, verwundbar zu sein und hilflos. Interessanterweise entpuppt sich jene Hilflosigkeit dann als sehr, sehr sanftmütig. Sie fängt uns auf, wenn wir erkennen, dass es keinen Boden gibt, auf dem wir aufgefangen werden könnten <3