
Was ist dein Boden?
Worauf stehst du?
Was hält dich stabil?
Was wackelt?
Wo wackelt es?
Traust du dich hinzuspüren?
Wie viel Zeit und Raum bist du wirklich, wirklich, wirklich bereit, dir für deine eigene Tiefe zu nehmen?
Kein Buch, keine Inspiration, kein Workshop der Welt kann dir das geben, was du in deiner Tiefe ganz natürlich findest.
Bist du bereit dort hinzuschauen?
Immer und immer wieder?
Denn das ist der eigentliche Job – DEIN Job!
Es ist nicht damit getan, einmal dein Wesenskern zu „erkennen“ und dann zu glauben, du könntest das, was du bist irgendwie WISSEN oder gar in Besitz nehmen und so nach Belieben „einsetzen“, so als seist du nun für alles „gewappnet“.
Das Leben ist WILD!
Und es ist TIEF.
Auf dem Grund ist es still.
Und an der Oberfläche wild und sehr bewegt.
Beides zugleich.
Und du BIST diese unglaubliche Lebendigkeit.
DAS ist nichts, was man wissen kann. Und jedes Wissen darüber ist so viel Wert wie jede andere Erkenntnis, die sich im Laufe des Lebens ganz natürlich wandelt, sich oftmals als Illusion wieder verabschieden muss, vergessen wird, gar nicht zur Verfügung steht oder zwar gewusst wird, aber eben nicht auf Knopfdruck gefühlt.
Es geht also darum, immer wieder und wieder und wieder NEU „still“ zu werden und zu lauschen:
Was ist wirklich, wirklich, wirklich wahr?
Dieses Lauschen ist KEIN Suchen im Verstand. Es ist ein Lauschen!
Es ist ein Lauschen mit einem offenen Geist und einem offenen Herz, bereit ALLES zu hören – was immer es auch sein mag. Unendlicher Raum.
DAS ist dein Boden.
Bodenlos.
Und dennoch das einzige was wirklich, wirklich, wirklich trägt!
Es lohnt sich absolut diesesn Boden zu erforschen!!!
„Innerlich“.
IN diesem Moment.
Jetzt.
Hier.
Dieser Boden, – diese reine Lebendigkeit -, verkörpert sich in jedem Augenblick. Er nimmt Form an. Form an in Form von Bewegung: „Energie“. In Form einer gewissen Atmosphäre, einer Stimmung, fein oder eher grob, hitzig, kalt oder eher gemäßigt.
Diese Formen sind alles, was wir sind, sehen, hören, fühlen.
Es sind unsere Gedanken, unser Gespür für diesen Augenblick:
Fühlst du dich ruhig? Geerdet? Berührt? Abgeschnitten? Suchend? Bewegt? Aufgewühlt? Angespannt? Zusammengezogen? Zart? Verletzlich? Kraftvoll? Steif?
…
Alles, die selbe Lebendigkeit.
In allem derselbe Boden.
Körperlich gesehen haben wir auch einen Boden: Unseren Beckenboden. Er trägt förmlich unseren gesamten Oberkörper. Und tatsächlich können wir spüren wie er nachlässt, wenn wir uns zum Beispiel wie ein kleines Kind „ertappt“ fühlen und uns für (lassen wir es Mini-Sekunden sein) buchtsäblich in die Hosen machen. Die Beine werden zittrig, wir stehen für einige Augenblicke nicht stabil: Hab ich etwas falsch gemacht?
Um diese Frage, die tief in uns sitzt, überhaupt auszuhalten, müssen wir schon eine gewisse Portion an Vertrauen, Mut und Wurzelkraft ent-deckt haben. Ansonten würden wir uns diese Frage gar nicht stellen. Nicht mal für einen flüchtigen Augenblick. Wir bekommen das Zittern gar nicht mit. Der Fokus liegt einzig auf dem Festhalten an unserer Rüstung: Unsere Glaubenssätze. Es fühlt sich nämlich sehr viel sicherer an, wenn wir zu jedem Zeitpunkt GANZ GENAU WISSEN, was richtig und was falsch ist. Und genau diese Sicherheit gaukeln uns unsere gelernten Konditionierungen vor. Wir haben gelernt, wie man sich zu verhalten hat und auch wie man sich zu fühlen hat. Wir haben gelernt, unsere eigenen Impulse zu vernachlässigen und stattdessen dem zu folgen, was uns unsere Eltern, unsere Lehrer und vor allem unsere Angst (wir nennen es auch gerne den gesunden Menschenverstand) beigebracht haben, um möglichst „erfolgreich“ (gerne auch im gemäßigten Sinne) zu sein und so ein möglichst sicheres und glückliches Leben führen zu können.
Wer kennt sie nicht, die Geschichte mit dem Fischer und dem Geschäftsmann, der dem Fischer vorschlägt, wie er ein gutes Geschäft machen könnte, um dann später gemütlich in der Sonne liegen zu können…
Wir kennen die Geschichte.
Aber es ist ja nur eine Geschichte. Wir bejahen sie und sie erinnert uns tatsächlich. Vielleicht lassen wir für einen Augenblick los. Den kleinen Finger unserer Faust. Denn wir müssen schließlich unsere Miete trotzdem zahlen und wir haben Kinder zu versorgen und außerdem kaum Raum für solche Fragen. Jedenfalls nicht jetzt. Und schließlich gehe ich ja schon zum Yoga und versuche jeden Tag ein bisschen zu meditieren…
Es geht natürlich nicht darum, in der Sonne zu liegen. Arbeit kann wunderschön und sehr erfüllend sein – insbesondere dann, wenn es die Arbeit ist, die deinem Talent entspricht. Und Yoga machen ist in der Tat eine wundervolle und sehr nährende Sache, ebenso wie sich Zeit zu nehmen, einfach mal nichts zu tun und sich den Wind durch die Haare streichen zu lassen. Und natürlich hat jeder, jeder, jeder und jede von uns Momente der Verzweiflung, der Verwirrung und tausend Fragen ohne Antworten.
Auch das: Alles – jeder dieser Ausdrücke – dieselbe Lebendigkeit.
Und unterdrunter: Immer, immer, immer derselbe Boden.
Diesen Boden immer mal wieder zu ent-decken ist ein Glück!
Wie können wir ihn entdecken?
Da gibt es so viele Möglichkeiten wie Momente in einem Menschenleben und so viele Arten und Weisen wie Menschen auf dieser Welt.
Eine davon ist das Lauschen.
Das Lauschen und Hineinsinken in diesen Moment.
Immer wieder und wieder und wieder.
Eine andere ist das körperliche Erforschen. Wie fühlt sich mein Körper an? Wie spricht er zu mir?
Nimm dir Zeit die Sprache des Körpers zu erforschen. Hab keine Eile und keine Hektik. Am Ende ist jede Erfahrung dasselbe SELBST. Jede ist gleich wertig. Gleich volle Lebendigkeit.
So viel für heute.
Bald gibt es einen weiteren BLOG-Artikel mit dem Titel: „Wurzelarbeit die Zweite“, da geht es dann um vergangene Erfahrungen (Wunden, Traumen und Schätze) und um die Wurzel der alten Traditionen (Yoga, Meditation,…), die wir ja immer im JETZT neu lernen.
Freu mich schon drauf!
Bis bald,
Verena <3