
Dieses Jahr ist es der 22.12. – der kürzeste, d.h. der „dunkelste“ Tag des Jahres.
Der Nullpunkt.
Der Moment, nach dem vollständigen Ausatmen, bevor der neue Einatem anfängt.
Der Moment, wo die Sonne still steht, bevor sie sich wieder auf den Weg zurück in den Norden macht.
Ab heute beginnt der astronomische Winter.
Das Tor zu den Rauhnächten öffnet sich.
Die „Unzeit“ – das Alte ist vollbracht und das Neue noch nicht sichtbar.
Jeder und jede von uns hat ihre eigenen Rituale, ihre eigenen Themen, Termine, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Aber in diesen kommenden Tagen – egal an welchem genau – unterstützen uns sogar die „äußeren Strukturen“ darin, aus dem gewohnten Trott auszutreten und NEU zu schauen:
Der gewohnte Arbeitsalltag wird unterbrochen, es sind „Feiertage“, es ist eine „außer-gewöhnliche“ Zeit, der Trubel von Kaufen und Besorgen müssen und können steht spätestens ab dem 24.12. mittags still – und bleibt es bist zum 27.12. Dann folgt die Zeit zwischen den Jahren. Das Weihnachtsfest liegt hinter uns und vor uns ein paar Tage, in denen von außen nichts gefordert wird – zumindest nichts alltägliches.
Die Kälte und die Dunkelheit treibt uns – auch nach ausgedehnten Spaziergängen – wieder in unser Zuhause zurück. Sie läd uns ein, die Qualität des Tuns (die Sonnenkraft) zurückzunehmen und die andere Seite, die stille, intuitive, spürende, lauschende, träumende, sanfte, zarte, berührbare, mystische, verrückte, tiefe, dunkle, ehrliche,… einzuladen und zu ehren.
Alles Neue wird aus der Dunkelheit des Nicht-Wissens geboren.
Es gibt wunderschöne Rauhnachtsrituale…
Dabei sind es gar nicht unbedingt die Rituale selbst, als vielmehr die Kraft und Qualität des Zaubers, der spürbar wird, wenn wir auf diese ganz besondere Art und Weise mit uns in Kontakt sind – nämlich von Innen heraus. Wenn sich der Blick verändert und wir nicht mehr auf die Dinge schauen, sondern durch sie hindurch. Wenn die Form egal wird und die Lebendigkeit in allem anfängt spürbar zu vibrieren. Wenn wir innerlich berührt sind von der Einfachheit und Vollkommenheit des Lebens selbst.
Sehr gerne möchte ich dich einladen, diese Tage für dich bewusst schön zu gestalten.
Was kannst du angesichts DIESER Situation (egal welcher) hier tun?
Wie wäre es, wenn du für einen Augenblick (egal wer sonst noch gerade anwesend ist), mehr im fühlenden Atmen bleibst, als in irgendeiner Idee über diese Situation oder wie du sie heilsamer oder friedlicher oder effizienter nutzen könntest?
Wie wäre es, wenn du für einen Augenblick, nicht mal im fühlenden Atem bleibst, sondern eigentlich auch ihn direkt wieder loslässt?
Du kannst ihn als Tor nutzen, um durch dieses „Alltags-Ich-bin-Ich-hätte-gerne-Ich-will-nicht-Bewusstsein“ sozusagen „durchzusinken“ in das, was gleichzeitig auch da ist.
Das, was keinen Namen hat.
Auf dem weglosen Weg dahin, wo du immer schon bist, begegnet uns die ganze Fülle, nach der wir immer schon gesucht haben und wir fangen an mit dem zu spielen, was uns wirklich, wirklich, wirklich Freude bereitet! Endlich!
Egal, was die anderen sagen.
Egal, ob es in irgendein spirituelles oder weiß der Geier was für ein Konzept hineinpasst oder nicht.
Egal, was der „innere Kritiker“ dazu sagt oder die „weise, innere Stimme“.
Wir tun es einfach.
Wir leben einfach.
Müde, wach, berührt, kraftvoll, zart, erstaunt,…
Auch ich werde mich in den kommenden Tag zurückziehen. Den Tag genießen, ohne einen Plan zu haben, mit den Kinder spielen, auf dem Sofa sitzen und einfach aus dem Fenster schauen und schauen und schauen. Einfach so.
Ich werde mir Zeit nehmen, mich einzuölen und meinen Körper zu nähren. Und natürlich werde ich auch Yoga machen.
Insbesondere aber werde ich mir viel Zeit nehmen, bevor ich aufstehe und bevor ich einschlafe, in mich hineinzuhorchen. Noch im Bett liegend. Diesen Übergang genießend. Das mache ich eigentlich während des gesamten Jahres, aber in dieser Zeit mache ich das NOCH mehr:
Während der sich langsam bewegenden Gedanken und Bilder, gleichzeitig tiefer zu „schmecken“.
Das ist so ein Genuss.
Und du brauchst niemanden dazu.
Und es ist völlig gleich, WAS auftaucht.
Das „Schmecken“ an sich….
Und: Ich habe tatsächlich vor mit meiner ganze Familie (nicht nur mit meinen Kindern, sondern auch mit meiner Mutter und meinem Bruder und meinem Patenkind,…) ein ganz besonderes Silvester-Feuer-Ritual zu machen.
Sie wissen noch nichts davon… 😉
Einen zauberhaften Übergang wünsche ich euch!
Und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen und Hören, online oder auf der Matte hier in Kirchheim <3
Von Herzen
Verena