
Lieber Mensch,
egal, in welcher Situation du aktuell GENAU steckst,…
…die aktuelle Corona-Situation stellt jede und natürlich jeden von uns vor Fragen, die vor zwei, drei Wochen noch null präsent waren.
Da gibt es plötzlich Dinge neu zu organisieren, zu hinterfragen, zu bedenken und einzuordenen, mit denen wir so vermutlich nicht gerechnet hätten:
Was ist wahr? Was ist sinnvoll? Was ist verantwortungsbewusst? Für wen? Für mich? Für die Gemeinschaft?
Jetzt werden plötzlich Zusammenhänge wirksam, die man bisher zumindest scheinbar „getrennt“ behandeln konnte.
Zusätzlich ändern sich die äußeren Einflüsse (z.B. Informationen) aktuell sehr schnell.
Für das meiste davon haben wir keine lebendige Referenz. Wir wissen nicht wirklich, was genau hier „richtig“ ist. Es fühlt sich ganz neu, überraschend, sehr intensiv, irgendwie lähmend, andererseits auch explosiv und manchmal sogar kraftvoll an.
Ich glaube, dass die aktuelle Situation mit all ihren Herausforderungen auch eine ganz große Chance für jede und jeden von uns sein kann.
So vielen Dinge werden plötzlich sichtbar:
Was taucht auf, wenn das Leben nicht mehr „normal“ funktioniert?
Was ist für mich „normal“?
Was, an meiner „Normalität“, gibt mir Halt, Sicherheit und Freude,…?
Was hat welchen Wert?
Wie gehe ich damit um, wenn die Situation nicht eindeutig und sicher einzuordnen ist?
Wenn ich nicht weiß?
Woran orientiere ich mich?
Wie reagiert mein „inneres“ System?
Welche Ängste, Schutzmechanismen und Programme laufen ab?
Was mache ich damit?
Von wo aus treffe ich meine Entscheidungen?
Von wo aus treffe ich meine Entscheidungen, wenn ich mich nicht einfach so an das halten kann, was „normalerweise“ gilt?
Es gibt Stimmen, die sprechen schon seit einiger Zeit von einer sogenannten „Zeitenwende“. Eigentlich etwas ganz normales. Ein natürlicher rhythmischer Verlauf. Ähnlich der Pubertät oder dem Wechsel vom Sommer in den Herbst.
Im Laufe der Menschheitsgeschichte gab es immer wieder besondere Erfindungen oder Entdeckungen (die Atomkraft zum Beispiel oder das World Wide Web), Krankheiten oder Kriege, die größere, vielfältige und intensive Veränderungen, Chancen und Herausforderungen mit sich brachten.
Auch diese Ausnahmesituation jetzt ermöglicht es uns also, verschiedene Bereiche in uns und um uns herum neu zu betrachten. Wir erkennen viele Zusammenhänge und können durch alles, was jetzt kräftig durchgeschüttelt wird, auch nochmal (neu) schauen, wie wir funktionieren, was uns wirklich berührt, was uns am Herzen liegt, was uns Angst macht, was überflüssig ist,…
Dabei geht es einerseits um Zusammenhänge, um Verantwortung, um Gemeinschaft, aber auch um dich ganz intim, alleine und persönlich. Denn letztenendes kommt jede Klarheit, jede Verwirrung, jede Offenheit, jede Angst, die du nach außen trägst, ja aus dir selbst heraus!
Sie kommt aus dem, was aktuell in dir Form annimmt.
Sie kommt aus dem, worauf das Bewusstsein in dir gerade seinen Fokus legt.
Und dennoch nicht wirklich auf die Weise, dass du selbst ganz und gar dafür verantwortlich wärst. Denn vieles von dem was du bist, was dich ausmacht, ist ja auch ein ganz bestimmtes (ein absolut einzigartiges) Zusammenspiel deiner vergangenen Erfahrungen – und damit eben auch der Erfahrungen, der Kultur und Zeitqualität, in der du aufgewachsen bist. Es ist einfach ein Teil der menschlichen Traditionsgeschichte.
Und dennoch ist dieser Augenblick ja bewegt. Er ist lebendig. Das, was JETZT ist, war genauso noch niemals zuvor. Es ist ein stetiges Geboren-Werden. In jedem Augenblick.
Dieser Moment jetzt erwächst zwar aus dem Dünger der „Vergangenheit“ – jedoch in einen neuen Ausdruck hinein. Durch dich. Durch jede von uns. Mit jedem einzelnen von uns ändert sich jedes kleine und große System minimal, aber durchaus real spürbar.
Dabei gibt es die Einteilungen in „gut“ und „schlecht“ lediglich in deinem Verstandesbewusstsein (und dieses Bewusstsein hängt in seiner einzigartigen Form wieder davon ab, wie es – einzigartig – geprägt wurde).
Wo beginnt also alles?
In DIR!
Wirklich interessant für dich ist deshalb eigentlich nur, wo du dich gerade berührt fühlst!
Was auch immer sich also gerade bewegt,
es ist natürlich, dass alles in Bewegung ist!
(Ich bin mir bewusst, dass die folgenden Worte angesichts der Corona-Situation einen ganz anderen Beigeschmack bekommen. Ich hatte sie tatsächlich bereits davor geschrieben: )
Wenn wir beispielsweise KRANK werden, ist das nicht, weil wir irgendetwas „falsch“ gemacht haben. Vielmehr ist die Krankheit die RICHTIGE Antwort, um uns weiter forschen zu lassen: Um einen bestimmten Aspekt, der vorher nicht so gut sichtbar werden konnte, nun lebendig zu spüren. Vielleicht geht es um das Thema Verantwortung. Vielleicht darum, mal nicht alles kontrollieren zu können oder es wird irgend etwas spürbar, was zuvor eher im Hintergrund geblieben ist…
Evolution IST Veränderung!
Keine Beziehung, keine Gefühl, kein Körper,…
…ist fest!
Sterben ist also „richtig“!
(Bzw. ist es weder richtig noch falsch. Und natürlich ist es bedeutsam. Insbesondere für diejenigen, die davon im nahen Umfeld betroffen sind)
(Wie liest du diese Worte heute anders, als du es noch vor einem Monat getan hättest?)
Ent-täuschung ist richtig!
DAS ist Lebendigkeit.
Das ist natürliche Bewusstseinserweiterung.
Genauso sieht Leben aus!
Kannst du das hören?
Wer hört das?
Dein Verstandesbewusstsein?
Dein Wertebewusstsein?
Dein Körperbewusstsein?
Dein Wesen?
Trauer, Wut, Verwirrung,… gehören zur Gesamtheit der Lebendigkeit dazu. Wir erkennen, spüren und leben Lebendigkeit durch diese Qualitäten. So lernen wir. So verstehen wir.
So wie das Ausatmen ein Teil des Einatmens ist. Es ist ein Kreis. Sobald wir den einen Teil ablehnen, sind wir in Trennung und suchen nach der verlorenen Ganzheit. Und diese ist dort, wo wir sie am wenigsten vermuten. Sie ist HIER!
Sie taucht nicht erst auf, wenn alles wieder so läuft wie gewohnt. Sie taucht nicht erst auf, wenn es so ist, wie wir es uns vorgestellt hatten. Sie taucht nicht erst auf, wenn wir alles verstehen und einordnen können. Sie taucht nicht erst auf, wenn wir uns ganz und gar friedlich fühlen.
Sie taucht nicht erst auf wenn wir den richtigen Partner gefunden haben, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, wenn unser Körper wieder fit ist, wenn wir unsere Berufung leben, wenn wir diese Trennung verarbeitet haben oder was auch immer.
Ganzheit ist hier.
In dieser Schwere genauso wie in der Leichtigkeit, in diesem Chaos, in dieser Wut, in dieser Hilflosigkeit,…
Du musst sie nicht suchen.
Sie ist bereits HIER!
Ich vermute:
Du weißt theoretisch, dass Leben Bewegung ist. Praktisch aber hast du dir vielleicht angewöhnt, das Leben (wenn möglich) nach DEINEN Vorstellungen so zu kontrollieren, dass du dich möglichst sicher fühlen kannst. Das heißt am Ende: So, dass du möglichst keinen „negativen“ Gefühlen ausgesetzt bist.
Irgendwie gab es im Laufe der Geschichte viel Verwirrung darüber, was denn nun eigentlich „gut“ und was „schlecht“, was also „positiv“ und was als „negativ“ zu bewerten ist.
Bevor (u.a. die christliche Tradition) mit den Mitteln der Angst – und als Folge der dadurch möglich werdenden Kontrolle – angefangen hat, Macht zu missbrauchen, gehörte Schmerz als Teil der Lebendigkeit zur Ganzheit dazu.
Wir lernen im Schmerz.
Schmerz, Hilflosigkeit und Kraftlosigkeit sind sehr oft Teil einer natürlichen Wandlung.
Im Laufe unserer Geschichte ist da einfach eine konstruierte Trennung passiert, die die Gesamtheit der vibrierenden Lebendigkeit eingeteilt hat in richtiges und falsches Verhalten, bzw. in richtige und falsche Gefühle.
…Und wir wollen es so gerne „richtig“ machen. Wir wollen uns so gerne auf der sicheren Seite fühlen. Weil wir irgendwann angefangen haben zu glauben, dass DORT Frieden zu finden wäre. Das einzige was wir jedoch auf diese Weise finden, sind (mindestens) zwei entgegengesetzte Pole (z.B. zwei entgegengesetzte Meinungen)
Diese Einteilung in (mindestens) zwei gegenteilige Seiten ist überall passiert: Im Fühlen, Denken und Handeln. Im Privaten, wie im Geschäftlichen und natürlich auch in allen spirituellen Traditionen.
Das heißt, selbst wenn wir theoretisch wissen, dass dieser aktuelle Gedanke, diese Einschätzung jetzt, lediglich ein Ausdruck von vielen ist, dann fühlt es sich körperlich und in unserem Nervensystem jedoch so an, als ginge es in diesem Moment um unser Leben. Denn wir fühlen uns mit dieser Meinung verbunden, so als wären wir dieses Wissen, diese Idee, dieses Verständnis. Das ist unser Verstandesbewusstsein. Wir nennen es „Ich-Bewusstsein“.
Oft kämpfen innerhalb dieses „Ich-Bewusstsein“ verschiedene Aspekte miteinander (wieder zwei verschiedenen Pole)
Oft kämpft das „Ich-Bewusstsein“ aber auch mit anderen „Personen“ (andere Ich-Bewusstseine) einfach ums Rechthaben oder ums Verstanden-werden-Wollen.
Also kommen auch wir als Form-Gewordene Lebendigkeit nicht umhin, sowohl in uns selbst, als auch in unseren Beziehungen immer wieder unlösbare Kriege zu führen.
Einzig in dem Augenblick, in dem wir uns diesem aktuellen Moment HIER berührbar zuwenden (wach und klar mit offenen Augen ALLEM zu begegnen) und wir gleichzeitig die Einteilungen, die uns unser trennender Verstand (und unsere Angst) erzählt, nicht in den Vordergrund stellen, haben wir überhaupt eine Chance im Feuer dieser aktuellen, vibrierenden Lebendigkeit „tiefer“ zu erkennen, was uns dieses Feuer eigentlich lehrt.
Was immer auf diese Weise für uns sichtbar wird, DAS können wir in keinem noch so schön geschriebenen Text oder Buch finden. Nicht mal wenn wir es selbst geschrieben haben. Denn es ist etwas völlig anderes, etwas zu lesen, womit wir in Resonanz gehen können oder etwas unmittelbar und lebendig zu erfahren.
Die lebendige Erfahrung von was auch immer ist pur. Sie ist unbeschreiblich. Näher als nah. Einzigartig. Sie passt in kein Konzept. Und sie ist nicht trennend, weil sie keine klare Grenze hat, weil sie kein beschreibbares Etwas ist. Sie schwingt in virbrierender Lebendigkeit.
Am Ende geht es einzig und allein darum, DICH SELBST zu erkennen. Deine heile Lebendigkeit, aber auch deine ganz und gar menschlichen Strukturen und Wunden. Es geht also darum, das anzuerkennen, was JETZT gerade in dir berührt wird. Es geht nicht darum, irgendwo anzukommen. Denn dein innerstes Wesen ist (seinem Wesen nach) vibrierende Lebendigkeit und kein ETWAS (kein Ding – einmal erkannt und fertig).
Selbst wenn du schon darüber gelesen hast, was dein Wesen ist, wenn du es hundert mal gehört hast und es sogar schon selbst innerlich damit getanzt hast, dann ist das in diesem Moment NUR eine Erinnerung. Es bleibt ein abgestandenes Wissen, was jetzt nicht mehr wahr ist, wenn du JETZT nicht bereit bist, wieder dorthin hineinzufallen und dich tanzend zu erleben.
Jeder Augenblick des sinnlichen, energetischen, denkenden und körperlichen Erlebens ist so einmalig, so intim und so perfekt in diesem gigantischen Netz deines einzigartigen Lebens eingewoben, dass es unmöglich ist, das jemals in irgendein Konzept zu packen oder gar mit den Meinungen oder Erkenntnissen deiner Nachbarin, deiner besten Freundin oder irgendeines Lehrers zu vergleichen.
Du kannst nur von HIER aus gehen!
Du kannst nur mit deiner Kraft (oder mit deiner Kraftlosigkeit), mit deinen einzigartigen Talenten, mit deinen jetzt berührten Wunden, loslegen!
Und zwar genau HIER!
In diesem Moment, in diesem Kontakt mit dir selbst (oder im Kontakt mit jemand anderem) der JETZT hier wirklich stattfindet.
Was gibt es JETZT hier wirklich zu tun (oder nicht zu tun)?
Wohin kannst du von HIER aus gehen?
Stelle deine Wahrhaftigkeit an erste Stelle und gibt dem Energie, was durch dich geboren werden will.
Wenn du Lust hast noch ein wenig tiefer und intimer (angeregt durch meine Worte) zu forschen, dann interessiert dich vielleicht mein Online-Kurs zum Thema: Auflösung und Wandlung alter, überlebter Strukturen.
Ab dem 22. März 2020 findest du den Kurs auf meiner Website www.yogalini.de
Gerne kannst du Kontakt mit mir aufnehmen:
verena@yogalini.de
Ich freue mich über alle MIT-Reisenden!
Inhalt des Kurses:
- Impulse zum Einlassen (Text pdf)
- Begrüßung und Einführung (Video)
- Schütteln & Meditation (Video)
- neue Räume öffnen: Atem, Tönen, Meditation
- Impulse (Gesprochenes) im Anschluss an „Atem, Tönen, Meditation“ (Video)
- Asanas zum Thema Wandlung – inklusive Atemarbeit und Endentspannung (Video)
- Was ist wirklich wesentlich? Für wen? (Anregung zur eigenen Erforschungsarbeit – Text und Frage-Materialien pdf)
- Vom Suchen und Finden (Audio)
- Wie finde ich MEINE Antwort (Audio)
- Stabilität und Körper – wo die Kundalini Zuhause ist (Impuls-Video)
- Asana-Einheit zum Thema Stabilität (Video)
- Meditationsimpuls: Im Feuer stehen (Video)
Außerdem in Planung:
Von meinem Zuhause direkt in dein Wohnzimmer: Live-Online-Übertragung „Yoga und Meditation“
Bald erfahrt ihr mehr!
HerzLICHT
Verena