Das Geheimnis der Rishikesh-Reihe

Heute erfährtst du etwas über meine ganz persönliche Erfahrung mit dieser Reihe. Es hat mit der Dimension zu tun, die trotz aller Unterschiedlichkeit von Erfahrung immer gleich bleibt. Aber dazu später mehr.

Die Rishikesh-Reihe ist das „Basis-Gerüst“ mit dem in der Sivananda-Tradition Asanas (Yogahaltungen) praktiziert werden. Ich bin in dieser Tradition ausgebildet. Es ist auch meine Basis, selbst wenn es vielleicht gar nicht mehr so aussieht, als hätte mein Unterricht noch viel mit dieser Basis zu tun. Denn mittlerweile unterrichte ich, was ich fühle und nicht das, was ich gelernt habe. Zwar war das schon von Beginn an mein Weg, aber mittlerweile unterrichte ich seit über zwanzig Jahren hauptberuflich Yoga und das Leben hat mich „ausgebildet“. Alles, was ich wahrnehme, lebe und unterrichte (also alles, was ich lebendig verkörpere), ist nicht mehr gebunden oder irritiert durch künstliche Bilder, verlockende Vorstellungen, Ziele oder Einordnungen. Ich unterrichte sozusagen von einem anderen „Ort“ aus. Ein Ort der auch dein ursprünglicher und ganz natürlicher Ort ist. Es ist der Ort wo du ganz bist. Der Ort wo du lebendig schwingst.

Im Yoga eine feste Reihe an Haltungen zu haben macht aus folgenden Gründen Sinn: Du musst nicht nachdenken, WELCHE Asana du machen möchtest und was als nächstes kommt. Du kannst viel schneller unhabhängig von einem Lehrer üben.

Die Rishikesh-Reihe ist so aufgebaut, dass du physisch gesehen deinen Körper in alle Richtungen bewegst und am Ende deinen Körper wirklich bewohnst. Du bist dann verkörpert hier. Außerdem beginnt deine Wirbelsäule, die eigentlich eine Art „Antenne“ ist, zu fließen.

Innerhalb dieser Reihe gibt es leichtere Versionen für Anfänger und viele Spielereien für Geübte und experimentierfreudige Menschen.

Wenn du immer wieder – grob – die gleiche Reihe (oder Reihenfolge DEINER Yogapostitionen) übst, wirst du mit der Zeit tiefer und tiefer in das Wesen der Verkörperung eintauchen. Du wirst auf gewisse Weise unabhängig von deinen bewussten Gedanken oder Gefühlen mit der Qualität in Kontakt kommen, die deine inneren „Knoten“ (physische, wie auch mentale, emotionale und energetische) im natürlichen Fließen klärt. Denn das ist es, was wir eigentlich sind: Wir sind dieses Fließen. Wir klären all das, wo wir augenscheinlich festsitzen durch unsere Sein.

Die Intensität, die wir emotional oder physisch erleben, ist real. Dieses Verständnis, was wir gerade von uns selbst oder der Welt haben ist real. Aber es ist nicht das, was wir sind.

Was machen die Yogaübungen nun ganz konkret?

Egal ob wir unsere Körperhaltungen als passive YIN Postionen lange und bewegungslos halten, als flüssigen Flow üben oder im Stil von Hatha Yoga: In all diesen Fällen wird etwas wach. Es kommt etwas in Bewegung. Unsere verschiedenen Körper (der physische Körper, der Mental-Körper, der Emotional-Körper und der Energie-Körper) kommt in Bewegung und überall dort, wo wir verklebt sind und uns künstlich festgebissen haben an einer eigentlich fremden Vorstellung, an einem konditionierten oder ungesunden Muster, da beginnt etwas frei zu werden. Denn so ist es ursprünglich angelegt. Ursprünglich gibt es nichts, wofür wir uns schämen oder wogegen wir kämpfen müssten, weil wir ursprünglich nicht stehen bleiben in oder mit etwas, das Schaden anrichtet. Ursprünglich justieren wir uns aufgrund unserer natürlichen Verbundenheit ständig neu (körperlich, mental, emotional und energetisch).

Es ist künstlich, dass wir uns als dieses oder jenes feste Bild begreifen und dann versuchen dieses Bild, diese Emotion oder dieses körperliche Erleben künstlich zu „verbessern“. Denn auf diese Weise bleiben wir gewissermaßen an dem künstlichen Bild von uns hängen und wollen es durch ein anderes Bild oder durch ein anderes Verständnis von uns ersetzten. Wir müssen jedoch gar nichts ersetzen. Weil wir gar nicht dieses Bild sind. Wir sind auch nicht diese Emotion, diese Steifheit und dieser Schmerz. Und doch ist all das REAL. Das sollten wir auf keinen Fall leugnen. Es ist real, aber es bewegt sich durch uns hindurch. Vielleicht langsam, aber es bewegt sich.

Du musst also nicht künstlich erwachen. Das, was die ganze Zeit über passiert (wenn du verwirrt bist, wenn du krank wirst, wenn du emotionale Stürme erlebst und nicht weißt, was du tun sollst) ist ein natürliches Aussortieren. Alles, was sich durch dich hindurchspült, verstärkt sich entweder oder es klärt sich und verlässt dein Feld. Das passiert in jedem Augenblick. Ganz ohne dass du irgendeine Yoga- oder Meditationshaltung einnimmst. Es passiert weil du bist, was du bist.

Und doch kannst du selbst erkennen, dass es in diesen Stürmen gar nicht so einfach ist, das eigene, pure „Signal“ von all den anderen Stimmen – vorallem im eigenen Innern – zu unterscheiden. Dein Verstand kann dir bei dieser Unterscheidung nicht helfen. Er wird dir nur unendliche Vorschläge machen und alles wieder in Zweifel ziehen. Er wird dir anbieten zu einem Heiler zu gehen, diese oder jene Übung zu machen, dich endlich zu entscheiden oder er wird dir vorschlagen, dass du dich anders ernähren sollst oder deine Gedanken nicht so ernst nehmen sollst… Es spielt keine Rolle wie hilfreich oder verwirrend deine Gedanken diesbezüglich sind. Es spielt eine Rolle von wo aus deine Gedanken entspringen.

Deine Wirbelsäule ist wie eine Antenne. Du kannst durch sie alle möglichen Signale aufschnappen. Alles, was in der Luft herumschwirrt und sich dir anbietet. Und da ist eine Menge. So viele Informationen, Angebote und Stimmungen, die vermeintlich durch äußere Medien oder im eigenen Innern auftauchen. Aber auf welche Frequenz schwingst du dich ein? Wohin „hörst“ du?

Wenn deine Wirbelsäule „wach“ ist und das natürliche Fließen wieder FREI, dann schnappst du DEIN eigenes Singal auf. Du findest von HIER aus, DEINE Antworten, DEIN Tempo und das, was jetzt wirklich aus dir selbst heraus getan werden kann. Du antwortest dem Leben direkt und verkörpert. Ohne künstliche Bewertungen, Zweifel, Idealbilder und Einteilungen. Du bist eingeschwungen auf der Frequenz, die im lebendigen Feld fließt. Du bist eingeschwungen auf deine ursprüngliche Natur. Du bist eins mit der Natur. Hier herrscht eine natürliche Verbundenheit und Gleich-Wertigkeit. Keine künstliche.

Es geht wirklich darum, sich einzutunen auf das, was du PUR bist, BEVOR du irgendeine Übung machst.

Das, was du pur bist, ist nicht etwas, dass du FINDEN kannst, als bestimmtes Gefühl oder als bestimmtes Erleben. Es ist unabhängig von deiner Wahrnehmung. Es ist das, was du BIST. Nicht das, was du wahrnimmst.

Das gerade Beschriebene ist kein Konzept. Weder ein traditionelles, noch ein neues. Es mag sich in deinen Ohren vielleicht so anhören wie ein Konzept, aber es ist das, was wir lebendig, verkörpert und spürbar sind. Du kannst das IN DIR SELBST, aus deiner eigenen Autonomie heraus ent-decken. Aufdecken. Aber du musst es von einem anderen Ort aus tun, als von dem Ort der künstlichen Verständnisse, Bilder und Konzepte. Du kannst es nur von dort aus tun, wo du du SELBST bist.

Das heißt, du wirst still mit den Dingen, die sich in deinem Feld zu bewegen beginnen. Dein Körper hilft dir diese Stille (trotz der Gedanken) zu finden. Dein Körper lädt dich ein, mehr zu sein, als du in deinem Verstehen bist.

Dein Körper ist außerdem das Feld, in dem du das, was du wirklich und ganz bist, real in deinem Alltag ausdrücken kannst. Du kannst dein Ganz-Sein leben!!!

Das ist das offene Geheimnis der Rishikesh-Reihe.

Ich habe ein Buch darüber geschrieben. Über meinen ganz normalen Alltag als alleinerziehende Mutter, als Tochter, als Geliebte, als Yogalehrerin, als Mensch mit Existenzängsten, Krankheiten und Erfahrungen mit dem Tod.

Mein Buch heißt: Mein Leben in Yogahaltungen – Reise in dein eigenes Selbst.

Dieses Buch ist nicht linear geschrieben, das heißt, es bilden sich keine neuen Konzepte während des Lesens. Das, was dennoch durch das Lesen all dieser Alltagsgeschichten und Beschreibungen von inneren udn äußeren Haltungen berührt wird, kommt IN DIR in eine neue Bewegung. Diese Bewegung passiert in deinem Rhythmus. Es ist dein eigenes Feld, was sich neu sortiert und einfach nur eingeladen wird, alles, was nicht du bist, aus deinem Feld zu spülen. Das wird nicht angenehm sein. Egal ob du mein Buch liest, ob du meditierst, Yoga übst oder nicht. Es wird nicht angenehm sein, weil wir uns alle mit etwas identifiziert haben, was sich nicht bewegt und stattdessen künstlich widerholt. Das mögen spirituelle Ideen sein, familiäre Muster, Ideal und Einteilungen, die ursprünglich fremd sind, die aber IN UNS SELBST auftauchen. Die künstliche Dynamik in uns produziert unentwegt Kopien. Und das ist nicht das, was wir ursprünglich sind. Diese beiden komplett unterschiedlichen Qualitäten (das künstliche Trennen, Festsetzen und Widerholen und das ursprüngliche Fließen im lebendigen Feld) sind nicht kompatibel. Das Wasser höhlt den Stein irgendwann aus.

Und da stehen wir JETZT. Wir alle.

Es wird sich durch dich hindurchspülen und alles, was nicht du bist, wird sich auflösen.

Du findest mich in Kirchheim unter Teck oder auf Youtube.

Mein Buch kannst du hier finden: http://www.teck-yoga.de/1%20Mein%20Buch.html

Sowie in allen gängigen Buchhandlungen.

Von Herzen Verena